Energieeffiziente Fördertechnik

Fördertechnik ist ein wesentlicher Teil industrieller Abläufe, z.B. bei der Produktion, Montage, bei Sortier- und Verteilsystemen, bei der Verpackung und im Rahmen von Transport-, Lager- und Umschlagprozessen. Fördertechnische Anlagen werden in praktisch allen Industriezweigen eingesetzt, z.B. in der Metall- und Holzverarbeitenden Industrie, in der Lebensmittelherstellung und in der Textilindustrie.

Förderanlagen können in Stetigförderer und Unstetigförderer unterteilt werden. Bei Stetigförderern sind Transportkapazität und Transportweg meist vorgegeben. Insbesondere der Transportweg kann in der Regel nicht an sich ändernde Produktionsabläufe angepasst werden. Beispiele für Stetigförderer sind Förderbänder, Schneckenförderer, Ketten- und Rollenförderer sowie pneumatische Förderer. Unstetigförderer arbeiten hingegen bedarfsabhängig in einzelnen Intervallen oder auch getaktet. Hierzu gehören u. a. Flurförderfahrzeuge, Elektrokarren, Kräne, Regalbediengeräte und Lifts. 

Im Bereich der Fördertechnik bestehen oft erhebliche Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz. 

Energieeffizienz von neu zu errichtenden Anlagen

Bei der Planung neuer fördertechnischer Anlagen sollte die unbedingt. Energieeffizienz berücksichtigt werden. Während nachträgliche Änderungen oft aufwändig sind, können bei einer Neuinstallation schon mit geringen zusätzlichen Investitionskosten erhebliche Effizienzverbesserungen erzielt werden.

Motoren, Getriebe und Leistungselektronik sollten genau auf die Anforderungen der abgestimmt werden. Für Förderanlagen mit hohen Laufzeiten eignen sich besonders High Efficiency Motoren (HEM) der Effizienzklasse eff1 (ie 2 oder höher). Diese sind nicht nur effizienter, sondern auch langlebiger.

Motoren mit Drehzahlregelung sind in den meisten Fällen Antrieben mit konstanter Drehzahl vorzuziehen, da insbesondere bei dynamischen Belastungen so bis zu 50 % an Energie eingespart werden kann. Weiterhin sollte die Fördertechnik dezentral installiert werden, was gegenüber herkömmlichen Anlagen eine Reduktion der Kosten um ca. 30 % bewirkt. Dezentrale Anlagen zeichnen sich weiterhin durch einen geringeren Planungs- und Inbetriebnahmeaufwand aus, sowie durch die Möglichkeit flexibel montierbarer Abzweige und weniger Materialaufwand bei Erweiterungen.

Energieeffizienz von Bestandsanlagen

Fördertechnische Anlagen können durch den Einsatz effizienterer Baugruppen im Rahmen eines fälligen Komponentenaustauschs schrittweise energieeffizienter gestaltet werden. Ein Frequenzumrichter kann beispielsweise mit Sensorik und speicherprogrammierbarer Steuerung sowie Busanbindung zur Prozess- und Fördergutüberwachung ausgestattet werden. Bei einem hohen Anteil von Teilllastbetrieb lässt sich die Energieeffizienz so deutlich steigern. Eine verbesserte Sensorik und Messtechnik kann auch bei der Verschleißüberwachung helfen. Besonders schnelle Amortisationszeiten bieten organisatorische Maßnahmen, wie die betriebliche Ablaufoptimierung. Die Beschleunigung und Optimierung technischer Prozesse führt neben einem Produktivitätsgewinn oft auch zu Effizienzsteigerungen.